Laut einer aktuellen, repräsentativen deutschlandweiten Meinungsumfrage („Civey“) sorgen sich 68 Prozent der Deutschen vor nachhaltigen, wirtschaftlichen Schäden durch die gegen Russland angekündigten und bereits verhängten Sanktionen. Lediglich 26 Prozent befürchten keine Schäden. Der Rest ist unentschieden.
Die sächsische AfD lehnt genauso wie die Gesamtpartei Sanktionen gegen Russland als politisches Druckmittel bereits seit Jahren ab. Mehrfach hat die AfD-Fraktion auch im Sächsischen Landtag Anträge eingebracht, diese zu beenden. Sie schaden der hiesigen Wirtschaft und haben in Russland lediglich bewirkt, dass Russland nun Produkte verstärkt selbst entwickelt und produziert, statt sie auch aus Sachsen zu importieren.
Laut Sächsischer Industrie- und Handelskammer unterhalten noch immer 426 sächsische Firmen Geschäftsbeziehungen zu Russland. Dennoch fiel Sachsen von Rang acht auf Rang 18 bei den Ausfuhren nach Russland ab. Einige Firmen mussten deshalb sogar schließen.
Mehr als Wirtschaftsstandorte im Westen wird vor allem Mitteldeutschland nicht nur mit Gas, sondern vor allem auch mit Erdöl aus Russland versorgt. Beispielsweise die Raffinerien in Schwedt und Leuna. Sollte Putin nun seinerseits Lieferstopps über Öl und Gas verhängen, könnte es im Osten düster werden. Die Anbieter aus Norwegen, die große Teile Westdeutschlands mit Erdgas beliefern, sind mit Sachsen kaum vernetzt.
Man kann zur Politik Putins stehen, wie man will: Sanktionen sind keine Lösung. Sie verhärten die ohnehin bereits vorhandenen Fronten weiter. Sie schaden Russland kaum, dafür umso stärker den Deutschen selber. Die einzige Lösung, auch um des Friedens willen, heißt Verhandlungstisch!