Um den Pflegenotstand abzumildern, erlaubt der Freistaat Sachsen „Ausnahmen von der täglichen Höchstarbeitszeit

Um den Pflegenotstand abzumildern, erlaubt der Freistaat Sachsen „Ausnahmen von der täglichen Höchstarbeitszeit
Um den Pflegenotstand abzumildern, erlaubt der Freistaat Sachsen „Ausnahmen von der täglichen Höchstarbeitszeit“ in der Pflege. Im Klartext: Die Pfleger sollen für ein unangemessen niedriges Gehalt noch mehr schuften als ohnehin schon.
„Der Pflegeberuf ist körperlich sehr anstrengend und führt häufig zur Erschöpfung. Die Arbeitszeiten durch die Hintertür zu verlängern, ist deshalb eine Unverschämtheit“, kommentiert Frank Schaufel, gesundheitspolitischer Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion.
„Ich befürchte, dass sich dadurch noch mehr Pflegekräfte überlegen, ob sie nicht besser die Branche wechseln sollten. Bereits im zurückliegenden Jahr wurden zu viele Pfleger von der Regierung durch schlechte Arbeitsbedingungen und eine unzureichende Bezahlung vergrault.“
Zu bedenken ist dabei: Erst wenn das Gehalt bei Pflegern stimmt, könnten sie auch bei familiären Verpflichtungen etwas kürzertreten. Aktuell sind aber die Familien von Pflegern vielfach auf zwei volle Gehälter angewiesen. Längeres Arbeiten scheidet somit aktuell auch aus familiären Gründen aus.
Die AfD-Fraktion fordert einen monatlichen Corona-Bonus von 1.000 Euro für die an der Belastungsgrenze arbeitenden Pflegekräfte. Zudem wäre Sonder-Urlaub für den nächsten Sommer eine gute Option. Die Tarifgemeinschaft der Länder, in der auch Sachsen vertreten ist, blockiert derweil eine bessere Entlohnung für die im öffentlichen Dienst Beschäftigten.
In Deutschland fehlen 200.000 Pflegekräfte und allein im Jahr 2020 gaben 9.000 ihren Beruf auf.